Industrielle Kompostierung von Kunststoff
Was bedeutet Kompostierung für die Kunststoffindustrie? Bei der industriellen Kompostierung schaffen wir optimierten Bedingungen, welche die Abbaubarkeit von Kunststoffen gewährleisten soll. Dabei verfolgen wir die gesetzten Ziele der europäische Umweltagentur für nachhaltigeren Umgang mit Kunststoffen „Die Vermeidung und Verringerung von Kunststoffabfällen sollte in der Tat oberste Priorität haben (..)“ (EEA 2020).
Differenzierung der Kunststoff-Arten
Grundsätzlich muss man bei der industriellen Kompostierung zwischen bio- und fossilbasierten, beziehungsweise biologisch abbaubaren und kompostierbaren Kunststoffen unterscheiden. Tatsächlich ist nicht automatisch jeder Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen auch biologisch abbaubar. (ÖWAV 2021) Generell werden Kunststoffe dann als „Bio-Kunststoffe“, bezeichnet, wenn ihr Material ganz, oder nur teilweise, aus Biomasse (Pflanzen), wie beispielsweise Mais, Zuckerrohr oder Zellulose gewonnen wird (European Bioplastic 2021).
Eine Übersicht über die gängigsten Kunststofftypen und deren biologische Abbaubarkeit zeigt die European Bioplastic (2021) so auf:
Was genau ist Kompostierung?
In der Praxis wird generell zwischen technischer bzw. industrieller Kompostierung und Heimkompostierung unterschieden:
Technische Kompostierung: der gesteuerte, aerobe, exotherme biologische Ab- und Umbau (mit einer thermophilen Phase (> 55 °C) biogener Materialien in Kompost.
Heimkompostierung: der aerobe (bei niedrigen Temperaturen 20 – 30 °C) biologische Ab- und Umbau biogener Materialien in ein huminstoffreiches Material (Kompost). (ÖWAV 2021)
Industrielle Kompostierung und Kreislaufwirtschaft
Ein Nachteil der industriellen Kompostierung ist, dass durch ein kompostiertes Kunststoffprodukt keine neuen Kunststoffe hergestellt werden können, und so die für die Herstellung benötigte Energie verloren geht.
Das Modell der Kreislaufwirtschaft, welches durch ein vermehrtes Recyceln von Kunststoffen die Kunststoffabfälle signifikant verringert und deutlich an Emissionen einspart, ist grundsätzlich eine zu präferierende Strategie für eine nachhaltige Kunststoffindustrie.
So könnte die Kreislaufwirtschaft die Effizienz des Ressourcenverbrauchs in Europa und weltweit signifikant erhöhen. Durch die Einsparung von Materialien, die in qualitativ hochwertigen Produkten enthalten sind, oder durch die Rückführung von Abfällen als hochwertige Sekundär-Rohstoffe in die Wirtschaft, würde eine Kreislaufwirtschaft den Rohstoffbedarf verringern.

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